Small-Talk im Bewerbungsprozess

Fluch oder Segen?

Small Talk – für manche ein lockeres Warm-up, für andere ein Stressfaktor. Muss man wirklich über das Wetter reden, bevor man zum Wesentlichen kommt? Die kurze Antwort: Ja – aber mit Maß und Ziel.

Warum Small Talk mehr ist als nur Geplänkel

Ob im Berufsleben oder im Alltag: Small Talk erfüllt eine wichtige soziale Funktion. Er schafft Nähe, baut Vertrauen auf und ebnet den Weg für eine gute Gesprächsatmosphäre. Gerade in der Zusammenarbeit mit neuen Kolleg:innen, Kund:innen oder Geschäftspartner:innen ist er oft der erste Schritt in Richtung Beziehung. Und die ist für Ihren nächsten Karriereschritt entscheidend: Geschäftsführer, Aufsichtsratsvorsitzende und Führungskräfte stellen Menschen ein, nicht Anforderungskataloge.   

Keine Sorge – Sie müssen kein Talkmaster sein

Small Talk bedeutet nicht, ständig witzig oder besonders eloquent zu sein. Es reicht vollkommen, offen, freundlich und interessiert zu wirken. Nicht jeder ist ein geborener Entertainer – und das muss auch niemand sein. Viel wichtiger ist, authentisch und zuhörend in den Austausch zu gehen.

Positive Antworten und höfliches Nachfragen

Ein einfacher Trick für gelungenen Small Talk: positiv antworten und nachfragen. Ein Beispiel aus einem meiner letzten Gesprächen mit einem Geschäftsführer (der offensichtlich Small-Talk sehr gut beherrscht):

GF: „Hallo Herr Dr. Bianchi. Schön, dass Sie da sind. Wie war Ihre Anreise?“

Ich : „Hallo Herr ABC, schön Sie wieder zu sehen. Ich bin gestern Abend bereits angereist und habe in einem Hotel hier in den Hügeln übernachtet. Die Fahrt heute früh zu Ihnen war traumhaft!“

GF: "Ja, die Landschaft um unsere Firma ist sehr schön, ich genieße auch immer die Fahrt hierher! ..."

So entsteht ein natürlicher Gesprächsfluss – und keine peinliche Pause. Durch eine positive Art, verdienen Sie gleich am Anfang des Gesprächs Punkte: Menschen sind gerne mit positiven Menschen zusammen (und kein Chef will Dauernörgler im Team).

„Conversational Threading“ – der rote Faden im Gespräch

Ein hilfreiches Konzept ist das sogenannte Conversational Threading. Dabei platzieren Sie bewusst Stichworte in Ihre Sätzen und „greifen“ Sie gezielt einzelne Stichworte aus dem Gesagten auf und knüpfen neue Fragen daran. Diese Technik hilft, Small Talk lebendig zu halten, ohne dass Ihnen sofort die Themen ausgehen.

Wie lange ist zu lang?

Die perfekte Dauer für Small Talk? Kommt auf Ihr Gegenüber an. Ein paar Minuten vor dem Meeting können reichen. Bei informellen Anlässen darf es ruhig etwas mehr sein. Wichtig ist: Achten Sie auf Signale. Wer kurz angebunden wirkt oder direkt zum Punkt kommen möchte, sollte auch die Gelegenheit dazu bekommen.

Fazit: Small Talk ist ein Türöffner – kein Selbstzweck

Small Talk ist kein unnötiges Blabla, sondern ein wichtiges Werkzeug der Beziehungspflege. Wer lernt, ihn gezielt und authentisch einzusetzen, wird schnell merken: Es sind oft die kleinen Gespräche, die den größten Unterschied machen.

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